Als sie endgültig zu leben anfing, trug sie zum ersten Mal roten Lippenstift auf, ging zum Frisör, verlangte eine Kurzhaarfrisur, setzte sich danach allein in ein Cafe`. Bestellte einen großen Milchkaffee mit extra Schaum, bekam gratis einen Schokoladenkeks dazu, beobachtete die Menschen um sich herum. Sie nahm Stift und Papier zur Hand, schrieb auf, was sie beobachtete: „Wann sind sie eigentlich krank geworden?“ am Nebentisch ein ungleiches Paar. Stunden später, Kaffee kalt, Keks köstlich, ihr Manuskript in einen weißen frankierten A 4 Umschlag auf dem Weg nach Hause in den Briefkasten geworfen, hüpft von einem Bein aufs andere durch die sternenklare Nacht.